„Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr entschallt,
So lehre sie, dass nichts bestehet,
Dass alle Irdische verhallt.“
-Friedrich Schiller
Mit diesen Zeilen beschrieb schon Friedrich Schiller die Vergänglichkeit des Menschlichen Schaffens und verleitete damit sicherlich nicht nur mich dazu, etwas ausüben zu wollen, was mitnichten unsterblich zu sein vermag, jedoch noch lange nach mir Liebhabern und Sammlern von Glocken zeigen wird, dass es auch im tiefsten Ostfriesland einen Glockengießer gab, welcher sein Handwerk verstand, der nicht unbedingt besonders große, aber vorwiegend außergewöhnliche und schön anzusehende Glocken gegossen hat, die ganz bewusst vom Standard der heutigen Zeit abweichen und sich systematisch nicht in die Reihe heutiger „moderner“ Glocken einfügen lassen, weder klanglich, noch optisch. Denn auch wenn eine Glocke zweifelsohne ein Musikinstrument ist, sollte man sich die Frage stellen, ob wir wirklich lupenrein gestimmte Läuteglocken ohne Charakter und ohne Wiedererkennungswert wollen und brauchen? Ein Glockengeläut ist eben kein Carillon . Wir loben Werke von Meistern wie Gerhard Van Wou, Bernhart Lachamann und Rickert de Monkehagen in den höchsten Tönen, wollen den Klangkörper Glocke aber zeitgleich in einen Gegenstand verwandeln, der vor klanglicher Sterilität nur so strotzt und nichts mehr mit dem zu tun hat, was die Meister vergangener Jahrhunderte der Nachwelt hinterließen. Glocken, denen tagelang mit dem Winkelschleifer die Seele aus der Oberfläche geschliffen wird, weil die Formmäntel beim Trocknen Risse bekommen und das Ergebnis dadurch unbearbeitet mehr als unansehnlich wirkt. Ich glaube, dass es im deutschen Glockengießerhandwerk längst an der Zeit ist umzudenken und, falls nötig, dafür auch andere und neue Wege zu gehen, denn dieses Handwerk hat sich nicht durch traditionellen Stillstand zu dem entwickelt, was es heute ist. Unser Zeitalter ist zur Genüge geprägt von Präzision und Perfektion. Wäre es nicht grade jetzt an der Zeit in gewisser Hinsicht wieder ein wenig „unperfekt“ zu werden und Glocken zu gießen, die genau dadurch unverwechselbar werden und sich nicht in eine Fülle von makellos intonierten aber seelenlosen und kalten standardisierten Dispositionen einfügen?
- Eike Scherler
Inspiriert und motiviert durch die Werke der alten Meister, designe und erstelle ich meine Rippen nach dem Vorbild alter Glocken Anfang 14. bis Ende 16. Jahrhundert. Dabei werden die alten Rippen keineswegs einfach kopiert, sondern völlig neu erschaffen. Die Originale dienen hier lediglich als Vorbild.
So entstehen in meiner Gießerei Glocken bis 350kg, auf Wunsch auch größer!
Ich habe es so gelernt und halte die Tradition aufrecht. Der Guss einer Glocke ist schon etwas sehr Besonderes. Doch in der Gießerei ist die Zahl der Zuschauer sehr begrenzt. Warum also nicht wieder zum Kunden fahren und dort gießen? Mein Team aus Familie, Freunden und ich machen es möglich! Ein Freilichtguss ist bereits ab 20kg möglich. Glocken bis 500kg sind auch vor Ort kein Problem und eine einmalige Erinnerung für alle Beteiligten.
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